„Pierogi ruskie“ – Polnische Teigtaschen, klassisch mit Schichtkäse und Kartoffeln

Meine Lieben! Zum ersten Mal habe mich endlich getraut das polnische Nationalgericht zu zaubern … Einfach ist das nicht, wenn man die Eltern oder Oma oder egal wen in Polen nach dem Rezept fragt … Keiner kann dir wirklich die Mengen nennen … Mein Papa meinte, der Teig muss so und so aussehen … Meine Mama gibt Eigelb zum Teig, mein Papa nicht … Meine Schwägerin wieder etwas Öl … Auf die Frage was man alles für die Füllung braucht – bekommt man gesagt – Kartoffeln, Schichtkäse und Zwiebeln … – das wars 😀

Sooo ich habe mir jetzt die Mühe gemacht und alles nach Gefühl genommen und für mich und natürlich für Euch abgewogen 🙂

Der Teig ist ein Traum – schön weich und zart, die Füllung perfekt abgeschmeckt. Man serviert diese Teigtaschen mit karamellisierten Zwiebeln, bei mir Schalotten und mit Saure Sahne (12% oder 18% Fett). Man kann die Pierogi auch gerne frittieren, was eine Oma von mir immer gemacht hat 🙂

Von der Füllung bleibt etwas übrig. Man kann die als Kartoffelpüree in der Mikrowelle warm machen. Ich habe kleine Buletten daraus gemacht, paniert wie Frikadellen und im Öl in einer Pfanne ausgebacken 🙂 Man kann die Füllung aber auch einfrieren oder einfach mehr Teig machen und mehr Teigtaschen zu machen. Weiter unten schreibe ich euch wie man die Teigtaschen einfrieren kann, bzw. im Kühlschrank (max. zwei Tage) aufbewahren kann.

Noch ein paar Worte zum Namen des Gerichts 🙂 – viele übersetzen es falsch. „Pierogi ruskie“ hat hier nicht wirklich was mit Russland zu tun und man sollte das auch nicht als russische Pierogi übersetzen. Der Name kommt aus dem ostslawischen Region um genauer zu sein, von den Ruthenen / Ostslawen.

Zutaten für den Teig:

  • 500 g Weizenmehl (Typ 405)
  • 250 ml warmes Wasser
  • 3 EL Pflanzenöl
  • Prise Salz

Zutaten für die Füllung:

  • 275 g Schichtkäse (Twaróg póltlusty)
  • 750 g Kartoffeln (Gewicht von gekochten, geschälten Kartoffeln)
  • 2 große Zwiebeln
  • 3 EL Butter
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Zusätzlich:

  • Handvoll Schalotten oder 2 große Zwiebeln
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Olivenöl
  • Saure Sahne (12 oder 18%)

Zuerst die Kartoffeln mit Schalen ca. 25 Minuten kochen, abgießen und durch eine Kartoffelpresse durchziehen.

Die Zwiebeln abziehen und würfeln. In einer großen Pfanne die Butter mit Olivenöl erhitzen und die gewürfelte Zwiebeln darin ca. 10 Minuten schmoren. Mit Salz und Pfeffer würzen.

 

Die Zwiebeln und den Schichtkäse zu Kartoffeln geben. Noch mal ordentlich mit Salz und Pfeffer würzen. Alles gut vermischen und so lange bei Zimmertemperatur stehen lassen bis der Teig fertig geknetet ist.

 

Für den Teig das Mehl sieben, eine Prise Salz zugeben und vermischen. Das warme Wasser und das Öl zugeben und mit den Händen einen glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 15 – 30 Minuten stehen lassen. Den Teig halbieren und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Die andere Hälfte des Teiges in Frischhaltefolie wickeln, dass der Teig nicht austrocknet.

Aus dem Teig Kreise (8 cm Durchmesser ausstechen).

 

Jeden Kreis in die Hand nehmen und etwa 2 TL Füllung in die Mitte des Kreises geben und so zusammen falten als würdet ihr einen Taco in der Hand halten.

 

Die Ränder fest zusammendrücken. Die Pierogi auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und mit einem Küchentuch abdecken.

Sehen sie nicht schön aus? Inzwischen die Schalotten abziehen und würfeln. Das Öl mit der Butter in einer Pfanne erhitzen und bei mittlerer Hitze langsam anbraten.

In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, zum Schluss etwas Salz in das Wasser geben. Die Pierogi nach und nach im kochendem Wasser so lange kochen bis die auf die Oberfläche hochkommen. Wenn alle auf der Oberfläche Schwimmen, sind sie fertig. In der Zeit sollten die Schalotten schön karamellisiert sein.

Sooo jetzt könntet ihr die Pierogi gleich mit Saurer Sahne und den karamellisierten Schalotten servieren. Ihr könnt die Teigtaschen etwas abtropfen lassen und im Fett frittieren. Oder sie einfach in die Pfanne zu den karamellisierten Schalotten geben und kurz anbraten. Wie ihr gerade Lust habt 😉

In Polen isst man die offiziell einfach nur gekocht, mit geschmorten Zwiebeln und man gibt einfach Saure Sahne dazu.

Solltet ihr die Teigtaschen einfrieren wollen. Etwas Pflanzenöl in das kochende Wasser geben, die Pierogi kurz blanchieren und auf ein mit Pflanzenöl bepinseltes Backblech legen. Die Teigtaschen sollten  einzeln auf dem Backblech sein, so dass sie sich nicht verkleben. Nach dem Abkühlen in den Gefrierschrank geben. Nach ca. 1 – 2 Stunden vom Blech in einen Gefrierbeutel geben. Sie halten sich sehr lange frisch. Sollten ihr nach ein paar Tagen wieder Lust drauf haben. Einfach Salzwasser zum Kochen bringen und die gefrorenen Teigtaschen so lange köcheln lassen bis die auf der Oberfläche schwimmen.

Solltet ihr die Teigtaschen erst am nächsten Tag essen wollen. Die Teigtaschen auf ein mit Butterbrotpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Frischhaltefolie abdecken und in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag das Wasser im Topf zum Kochen bringen und die Teigtaschen so lange köcheln lassen, bis diese auf der Oberfläche schwimmen.

Einen Guten Appetit!

Hier noch ein Bild von dem polnischen Schichtkäse. Man bekommt ihn in jedem Supermarkt mit polnischen und russischen Spezialitäten. Twaróg póltlusty 275 g

2 Comments

  1. Warum polnische Pierogi wenn da russische drauf steht?🤔

    • Hallo Murmel 😉 das sehen oft viele falsch 🙂 Man sollte das nicht als russisch übersetzen (in dem Fall würden sie „Pierogi rosyjskie“ heißen), sondern als ruthenisch! Die Pierogi wurden damals in dem ostslawischen Region erfunden. Bei den Russen gibt es auch solche Teigtaschen, die heißen „Pelmeni“ und werden eher mit Fleisch gefüllt. Beide Spezialitäten super lecker 🙂

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